Meine erste Wanderung

Eintrag vom 6. Januar 2025

Meine erste Wanderung führte mich von Hinterhermsdorf in der Sächsischen Schweiz nach Berlin. Alleine, zu Fuß. Das war im Jahr 2021, unmittelbar nach dem die Metastasen in meiner Lunge diagnostiziert wurden. Ich zitiere aus meinen Aufzeichnungen:

„Ich habe mir einen Luxusurlaub gegönnt – nur für mich, nur mit mir, manchmal auch gegen mich. Nach einer beschissenen Diagnose vom Arzt habe ich mich auf die Socken gemacht und bin von Hinterhermsdorf in der Sächsischen Schweiz nach Berlin gewandert. In 17 Tagen, insgesamt etwa 350 km. Es waren schöne, anstrengende zweieinhalb Wochen, die ich letztlich in bewegten Zwiegesprächen mit mir selbst verbracht habe. Es war, wenn man möchte, mein persönlicher Pilgerweg durch eine Gegend, die mich geprägt hat und die mir viel bedeutet. Das dient in erster Linie dazu ‘runterzukommen‘, den Kopf frei zu kriegen, aber natürlich auch dazu, bestimmte Sachen zu durchdenken. Und wenn man dann durch die Lande läuft, wird man mit vielen Sachen konfrontiert – mit Tagebauen, mit AfD, mit Corona – querbeet. Und auch das bereitet einem Kopfzerbrechen! Für mich war diese Wanderung real erlebte, wirkliche Heimatkunde!“.

Hier einige fotografische Impressionen …

Und los geht’s! Als erstes mit der Bahn nach Bad Schandau, dann weiter mit dem Bus nach Hinterhermsdorf.

Das Kirnitzschtal, eine wahre Entdeckung (zumindest für mich!).

Ein sogenanntes Umgebindehaus, das typisch für diesen Landstrich ist.

Esel haben es mir besonders angetan. Seit einer mehrtägigen Wanderung mit meinen Nichten bin ich total besessen von diesen Tieren. Wenn ich mal groß bin, will ich auch welche haben :-).

Meine Wanderung führte mich über Stock und Stein, aber auch über laaaange Straßen. So wie das Leben eben ist, nicht nur schön, lustig und spannend, sondern manchmal auch öde, bitter oder anstrengend.

Das Schloss Muskau im Fürst-Pückler-Park.

Ein Paradebeispiel für ein originelles Plakat.

Die Rackotzbrücke im Rhododendronpark Kromlau.

Wie ein Freund sagen würde „Ssiss iss ä trie!“ (man muss das mit osteuropäischem Akzent aussprechen).

Tja, sowas macht nachdenklich. Selbst in einem kleinen Nest zwischen Senftenberg und Cottbus haben sich deutsche und sowjetische Soldaten bekämpft.

Nach jahrelangem Niedergang besteht heute wieder die Chance, dass der 1. FC Energie Cottbus in die 2. Fußballbundesliga aufsteigt.

Ewig lange und vor allem gerade Strecken im Spreewald! Wer der Meinung ist, wandern zu müssen, hat es nicht besser verdient.

Sonnenaufgang – ich weiß nicht mehr wo…

Ein herrlicher Wanderweg entlang der Dahme.

Ein Spezialbild für einen Studienfreund, der ein absoluter Dampflok-Fan ist.

JULIA! Endlich!!!

Wieder zu Hause!